Inhaltsangabe: Gefährliche Entwicklungen von Andreas Schneider

Inhalt
Thomas Klein ist der Sohn zweier Rechtsanwälte. Die kleine Familie wohnt in einem Kaff auf dem Land, wo sich Thomas sehr wohl fühlt. Er und sein bester Freund Sandro verbringen fast die gesamte Freizeit miteinander. Doch dann muss Thomas wegziehen, da seine Eltern ein gutes Jobangebot in der Stadt erhalten haben. Obwohl er schon am ersten Tag einige Bekanntschaften schliesst, fällt ihm die Integration am neuen Ort schwer. Über die Jahre zieht er sich je länger je mehr zurück, bleibt lieber für sich selbst. Zu Hause ist er praktisch immer alleine, da seine Eltern permanent bei der Arbeit sind und sich nicht um ihren Sohn kümmern. Thomas verbringt viel Zeit im Internet, zockt Gewaltspiele und surft in einem Forum, wo es sich um Waffen und Jagd dreht. 
Eines Tages schreibt ihn ein Forumsmitglied namens Azrael an und will ihn treffen. Kurz darauf findet das Treffen in einem kleinen Lokal statt. Der Fremde kennt Thomas richtigen Namen und gibt ihm Geld. Er sagt ihm, dass er glaube, dass Thomas bald eine Gewalttat begehen werde und dass er ihn doch vorher kontaktieren solle. Thomas ist verwirrt, weiss nicht, was er mit dem Geld machen soll. Er entscheidet sich, es zu verstecken und nicht zu gebrauchen. 
Er spart sein Geld, um sich ein Jagdmesser zu kaufen. Das Messer wird ihm ausgehändigt, obwohl er noch nicht volljährig ist. Kurz darauf begeht der sechzehnjährige Thomas die Gewalttat. Er, der mit seiner Lehrerin nie besonders gut ausgekommen ist, attackiert sie mit dem Messer in der Schule. Einen Mitschüler, der sich ihm in den Weg stellte, verletzt er ebenfalls. Die Lehrerin tötet er mit mehreren Stichen. Aus dem Schulgebäude kann Thomas nicht mehr fliehen, die Polizei verhaftet ihn noch an Ort und Stelle. 
Die Bestürzung und die Betroffenheit in der Bevölkerung sind nach der Tat von Thomas gross. Schnell kommt es zu Demonstrationen, die von der Stadt aufs ganze Land übergreifen, so dass sich die Politiker genötigt sehen, etwas zu unternehmen. Die Regierung kommt zum Entschluss, dass es am sinnvollsten sei, das Gesetz so anzupassen, dass Jugendlich, die ein solch schweres Verbrechen begehen, nach dem Erwachsenenstrafgesetz verurteilt werden. So kommt Thomas lebenslänglich hinter Gitter.

Einige Monate später ereignet sich erneut eine Gewalttat, bei der ein Jugendlicher der Täter ist. Der ebenfalls erst sechzehnjährige Robert hat an einem Bahnhof einen Mitreisenden, der sich vorher zwischen ihn und eine Gruppe Mädchen gestellt hat, zu Tode geprügelt. Auch er wird noch in der Nähe des Tatorts verhaftet und kurz darauf zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. 
Thomas und Robert befinden sich im selben Gefängnis und beginnen sich anzufreunden. Der Gefängnisalltag ist hart für die beiden, vor allem Robert, hat es schwer. Unter anderem wurde er von einem Kinderschänder in der Dusche missbraucht. Die beiden bekommen jedoch Hilfe von einer Psychologin, die sich ihnen annimmt. Thomas und Robert erhalten die Möglichkeit, in ein Erziehungscamp zu gehen, um sich besser an die Gesellschaft anzupassen. Sie fliegen ins Ausland und absolvieren dort gemeinsam mit anderen Jugendlichen, die Schwierigkeiten haben, sich in der Gesellschaft zu Recht zu finden, eine Art Überlebenstraining 
Thomas und Robert sprechen oft über ihre Taten. Dabei bemerken sie, dass sie beide mit dem seltsamen Azrael in Kontakt gekommen sind. Im Gegensatz zu Thomas hat Robert das Geld jedoch ausgegeben und kam daraufhin in Schwierigkeiten, da Azrael sein Geld zurück wollte. Daher entschied sich Robert, Azrael eine Abreibung zu verpassen und lauerte ihm in der U-Bahn auf. Doch es kam nicht wie geplant, da Robert die Kontrolle verlor und Azrael totschlug. Wie sich herausstellte, war Azrael Journalist, ein sogenannter Sensationsreporter, der die beiden Jugendlichen kontaktierte, damit er, falls sie durchdrehen und eine Gewalttat begehen, direkt an der Quelle ist. 

Zeitsprung: Thomas und Robert stehen kurz vor der Entlassung. Die beiden haben im Gefängnis eine Ausbildung absolviert und haben nun die Möglichkeit, zu arbeiten. Dies hat ihnen ihre Psychologin Frau Franke ermöglicht.
Wieder in der Freiheit haben die beiden je eine eigene Wohnung und eine Arbeitsstelle in derselben Firma. Beide passen sich gut an, doch nach einem Jahr gerät Robert auf die schiefe Bahn. Er trinkt regelmässig über den Durst, erscheint daher zu spät zur Arbeit, fällt mehrmals negativ auf und hat Geldprobleme. Thomas hingegen scheint die Kurve gekriegt zu haben, legt sein Geld auf die Seite und hat auch sonst keinerlei Probleme. Die finanziellen Probleme von Robert verschlimmern sich, als dieser den Job verliert und daher kein Einkommen mehr hat. So bittet er wiederholt Thomas um Hilfe. Die ersten Male zeigt sich dieser grosszügig und hilft Robert, doch als dieser keinerlei Anzeichen der Besserung aufweist, lässt er ihn abblitzen. 
Dies war jedoch keine kluge Entscheidung, denn Robert sinnt auf Rache. Er dringt gewaltsam in Thomas Wohnung ein, fesselt diesen ans Bett und will wissen, wo er das Geld von Azrael versteckt hat. Thomas verrät es jedoch nicht und treibt Robert so zur Weissglut. Dieser verliert erneut die Kontrolle und schlägt blindlings auf Thomas ein. Der schafft es gerade noch, die Polizei zu alarmieren, doch die Rettung kommt für ihn zu spät. Robert hat ihm das Genick gebrochen. Als Robert realisiert, was er getan hat, ist die Polizei bereits angekommen. Er fast den Entschluss, dass er auf keinen Fall zurück ins Gefängnis will und springt daher vom fünften Stock in den Tod.

Charakteranalyse
Thomas: Stammt aus gutem Hause und ist in wohlbehütetem Umfeld aufgewachsen. Mit dem Umzug in die Stadt begannen jedoch die Probleme. Thomas wurde zum Aussenseiter, hatte kaum Freunde und verbrachte einen Grossteil seiner Freizeit vor dem Computer. Er war keineswegs dumm, zeigte jedoch wenig Begeisterung für die Schule und hatte daher auch bei der Lehrstellensuche keinen Erfolg. Mit seiner Lehrerin kam er überhaupt nicht zu Gange und so wählte er sie als Opfer für seinen Angriff. 
In der Zeit im Gefängnis besuchen ihn seine Eltern kein einziges Mal. Über die Medien erfährt er, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Er trägt es mit Fassung, er hat nichts anderes erwartet. Thomas bereut seine Tat und setzt alles daran, seine zweite Chancen zu nutzen. Dies wäre ihm auch gelungen, wenn Robert nicht erneut durchgedreht wäre. 

Robert: Über Robert erfährt man nur wenig. Er scheint jedoch vom Charakter her das Gegenteil von Thomas zu sein. Das Geld, dass Azrael ihm überlassen hat, hat er sofort ausgegeben. Sein Angriff auf Azrael war geplant, doch Robert hatte sich nicht unter Kontrolle. 
Im Gefängnis macht er schnell Bekanntschaft mit dem rauen Gefängnisalltag. Nach dem Missbrauch will er sich gar das Leben nehmen. Doch dank der Freundschaft zu Thomas, die sich mit der Zeit immer stärker entwickelt, findet er sich im Gefängnis zurecht. Wieder in der Freiheit hat er Probleme, die vielen Vorschriften und Regeln einzuhalten. Es passt ihm nicht, dass er wieder wie im Gefängnis arbeiten muss. Er wähnt sich noch immer in Gefangenschaft und sucht die Lösung seiner Probleme im Alkohol. Doch damit macht er alles nur noch schlimer. (fba)

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